Das EU-Parlament hat beschlossen, dass alle Daten im Internet gleich behandelt werden müssen – egal ob private E-Mail oder kostenpflichtiges Video von einem Streaming-Anbieter. Die Idee ist im Grunde nicht schlecht – so a’la: Alle Menschen sind gleich. Jedoch schaut die Wirklichkeit etwas anders aus – nicht nur mit den Menschen auch mit den Daten im Netz. Denn die „Netzneutralität“ hält bestimmte Hintertürchen für die Internet-Anbieter offen, „um die Gesamtqualität und das Nutzererlebnis zu optimieren“.
Das bedeutet übersetzt, dass jeder Internet-Anbieter selbst bestimmen kann, welche Daten mit welcher Geschwindigkeit übertragen werden, was wiederum ein Zwei-Klassen-Internet schafft. Wer mehr bezahlt erhält freie Fahrt auf der Datenautobahn. Die anderen müssen sich anstellen und warten. Und wer wird das sein, der Diplomatenstatus im Internet erhält – richtig die Großen, die die Kohle haben sich das zu leisen. Der Digitalkommissar der EU-Kommission, Günther Oettinger (CDU), nennt das einen «Kompromiss zwischen Interessen der Wirtschaft und Gesellschaft».
Wenn ich in meine Kristallkugel schaue, sehe ich, dass in Zukunft neben kostenpflichtigen Webspace-Paketen (Onlinespeicher) auch noch kostenpflichtige „Webspeed“-Pakete (Onlinegeschwindigkeit) in unterschiedlichen Geschwindigkeiten angeboten werden. Aber nicht nur das, sondern auch Player, die es sich leisten können (Parteien, Medien) können so die Meinungen im Internet leicht auf Ihre Seite leiten. Ob das wirklich noch „Meinungsfreiheit“ bedeutet lasse ich mal dahingestellt….
Netzneutralität in 2 Minuten erklärt: